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AutorenbildMarco Papajewski

Vier Pfoten Bärenwald Müritz

Wer mich, meine Reisen und Fotos schon etwas begleitet, der weiß um meine große Liebe zu so ziemlich allen Tieren dieser Erde. Neben Katzen, Hunden und anderen Haustieren, zählen da natürlich auch Wildtiere wie der Bär. Deswegen war ein Besuch im berühmten Bärenwald in der Nähe von Plau am See schon lange überfällig. Der "Vier Pfoten Bärenwald Müritz" ist ein Projekt der selbigenTierschutzorganisation Vier Pfoten, die sich u.a. durch Spenden und Touristeneinnahmen finanziert. Mittlerweile rettet die österreichische Organisation seit über 13 Jahren Bären aus Gefangenschaften und Privathaltungen und bringt Sie im beschaulichen Mecklenburg Vorpommern unter.

Der 16 Hektar große Tierpark beherbergt aktuell 17 Bären, die alle ihre ganz persönliche Leidensgeschichte hinter sich haben und nun einen bestmöglichen Lebensabend genießen dürfen. Da ist zum Beispiel Balou, der 2012 bereits in Gefangenschaft geboren wurde. In seinem ursprünglichen Gehege hatte er, nach Aussage von "Vier Pfoten", keinerlei Rückzugsmöglichkeiten, geschweige denn eine Grünfläche, auf der sich einmal entspannen konnte. Auch Braunbärin Sindi lebte mit ihren Geschwistern ursprünglich in einem viel zu kleinen Gehege und konnte nur bedingt ihrem natürlichem Verhalten nachgehen.


Bären, die einmal in Gefangenschaft gelebt haben, können nicht wieder oder nur ganz bestimmten Voraussetzungen ausgewildert werden. Durch schlechte Haltungsbedingungen gehen den Tieren ihre Instinkte verloren. Sie gewöhnen sich so z.B. an den Menschen und sind dadurch nur bedingt in der Lage auf eigenständige Futtersuche zu gehen.


Ziel des Bärenparks ist es Bedingungen zu schaffen, die der freien Natur möglichst Nahe kommen. Zweifelsfrei kommt kein Gehege der Welt der freien Natur nahe, dennoch ist es eine schöne Möglichkeit den Tieren ein angenehmes Leben zu gestalten.

Zudem wird im Park eine teilweise sehr schockierende Aufklärungsarbeit geleistet, die einem an vielen Stellen die Augen öffnen soll, wie grauenvoll der Mensch auch im 21. Jahrhundert noch mit seiner Natur umgeht.

Dennoch und das muss an dieser Stelle auch erwähnt werden, müssen sich einzelne Landesorganisationen von Vier Pfoten immer wieder mit kritischen Vorwürfen auseinandersetzen. So befand u.a eine Untersuchung der Stiftung Warentest im Jahr 2013, dass ein viel zu kleiner Teil der gesammelten Spenden dem tatsächlichen Nutzen, also dem Schutz der Tiere, zu Gute kommt. Auch Ineffizienz und Intransparenz sind Vorwürfe, denen sich die Tierschutzorganisation immer wieder stellen muss. Entsprechende Vorwürfe wurden in der Vergangenheit u.a. von der Organisation Charity Watch erhoben. Relativ vielsagend fließen nach einigen Angaben jedoch mehr als 65% der Spenden dem Satzungszweck zu. Ob das ausreicht oder zu wenig ist, kann jeder für sich beurteilen, denn zu Gute halten muss man einer jeden Organisation: Verwaltungs- und Personalkosten wollen zweifelsfrei auch bezahlt werden.


Auf jeden Fall sollten auch Tierschutzorganisationen immer mit einem kritischen Blick beäugt werden. Denn man sollte nie vergessen, dass im Vordergrund immer der Schutz der Natur und der Tiere stehen sollte. Persönlich hat es mir dennoch sehr gut im Park gefallen. Ich hatte den Eindruck, dass die Bären dort besser, als in vielen Zoos oder Tierparks aufgehoben sind. Auch die Bären in den Berliner Zoos hätten mehr Freiraum verdient. Was hinter den s.g. Kulissen vor sich geht, kann und mag ich nicht beurteilen. Im Sinne der Bären wünsche ich dem Park, aber vor allem den Bären, nur die beste Zukunft.

 
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