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AutorenbildMarco Papajewski

Sao Miguel - Vulkane und heiße Quellen

Aktualisiert: 16. Mai 2022

Sao Miguel ist die größte der neun Azoren-Inseln. Im Osten gelegen besitzt Sie einen der beiden internationalen Flughäfen, über die man auf die Azoren gelangt. Auf Sao Miguel selbst leben circa 140.000 Einwohner, von denen über 68.000 in der Hauptstadt Ponta Delgada leben. Geologisch betrachtet ist die Insel noch relativ jung und wurde erst vor 10.000 Jahren von dem noch immer aktiven Vulkanismus geschaffen. Entdeckt wurde Sao Miguel in etwa 1430 von Heinrich dem Seefahrer, der 1436 die Besiedelung der Azoren autorisierte.

Einer der bekanntesten Vulkane, auf portugiesisch Caldeiras genannt, liegt an der Ortschaft Sete Cidades im Westen der Insel. Hier liegen der Lagoa Azul und der Lagoa Verde; der blaue und grüne See. Wer genau hinschaut, wird tatsächlich eine bläuliche und eine grünliche Färbung feststellen. Verantwortlich für die Färbung des Wassers ist u.a. ein optischer Effekt der Sonne, der das Licht der steilen Nadelbaumküsten reflektiert.

Etwas zentraler auf Sao Miguel liegt in einem Tal gelegen die Ortschaft Furnas. Hier entspringen insgesamt 23 warme bis heiße Mineralquellen und Caldeiras genannte Fumarolen mit bis zu 98 Grad Wassertemperatur. Besonders auffällig ist auch der aus dem Erdinneren stammende Schwefelgeruch. Zu den typischen gastronomischen Angeboten in Furnas gehört das Cozido, hauptsächlich bestehend aus Gemüse, Fleisch, Würstchen und Reis oder Kartoffeln. Die Tradition besteht darin, den Topf in ein Erdloch der heißen Quellen zu stellen und das Gericht über einige Stunden von der vulkanischer Hitze garen zu lassen.

Berühmt sind die Azoren aber natürlich auch für ihre Steilküsten, an denen sich wunderschöne Sonnenauf- und -untergänge beobachten lassen. Das Salzwasser der Meere sorgt durch seine Zusammensetzung für eine Erosion der Küstengebiete und trägt somit immer wieder Felsen ab, das für ein einmaliges Küstenbild sorgt.

Zu den Geheimtipps auf der Insel gehört auch ein Besuch in den Lavatubes, alten Vulkanröhren, durch die sich einst Tonnen an Magma und Geröll schub.


Wer über die Insel wandert wird an vielen Häusern kleine Kunstwerke in Form eines Herzens vorfinden. Gemalt wurden diese vom belgischen Künstler Yves Decoster. Yves Decoster lebt seit Ende der 1990er Jahre auf São Miguel und hat im wahrsten Sinne des Wortes sein Herz an die Insel verloren. Zum Ausdruck möchte er damit seine Liebe zur Natur und zu den Menschen transportieren. Über 200 Kunstwerke finden sich bereits auf der Insel.

Die Hauptstadt Ponta Delgada wurde im Jahr 1499 von dem portugiesischen König Manuel I. gegründet. Es handelte sich um eine Fischersiedlung im heutigen Ortsteil Calheta mit der Kirche Igreja de São Pedro, die zusammen mit der Siedlung São José auch heute noch das Stadtzentrum im Osten und Westen begrenzen. Bereits kurz nach der Gründung erhob der damalige Papst Paul III. Angra do Heroísmo auf der Insel Terceira zum Sitz des Bistums Angra und damit zur wichtigsten Stadt der Azoren. Die hohe Steuerlast und Abhängigkeit gegenüber dem Bischofssitz bremsten die weitere Entwicklung Ponta Delgadas. Über die Jahrhunderte entstand so ein Konflikt der 1821 zu einer Revolte und zur zwischenzeitlichen Unabhängig Sao Miguels führte.

Auf Grund der besseren Baumöglichkeiten förderten die Alliierten während der Weltkriege den Ausbau strategischer Bauten rund um Ponta Delgada und sorgten so dafür dass Ponta Delgada ab 1975 Sitz der Regionalregierung wurde.

 
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