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AutorenbildMarco Papajewski

Kołobrzeg - Polens Perle an der Ostee

Direkt an der polnischen Ostsee liegt das Städchen Kołobrzeg, früher Colberg. Mit seinen 46.000 Einwohnern ist das Städtchen eines der Touristenorte im Norden Polens. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts war Kolberg ein berühmtes Sole- und Moorbad und war als Kurort vor allem für seine hohe Qualität und luxuriöse Gästebetreuung bekannt. Und so ist es nicht sonderlich verwunderlich, dass sich das beschauliche Städtchen bis Anfang des 20. Jahrhunderts zum größte deutschen Ostseebad entwickelte. Geschätzt wurde bis zum Beginn des 2. Weltkrieges vor allem der weltoffene Umgang, der es auch anderen Kulturen ermöglichte, im Rahmen des Kurangebots Ihren Glauben auszuleben. Ab 1933 drehte sich diese Weltoffenheit jedoch um. Fortan war Kolberg zentraler Ort für die nationalsozialistische Organisation Kraft durch Freude.

Nach Beendigung des Krieges und der Unabhängigkeit Polens berappelte sich das Städtchen wieder und vor allem in den Sommerferien ein gern besuchter Ort für Touristen aus Deutschland und Osteuropa.

Für mich bedeuten Reisen ans Wasser vor allem auch immer viel Spaß mit meiner Kamera. Bei schönem Wetter lohnt sich hier natürlich immer die Inszenierung eines wundervollen Sonnenaufgangs. Nicht nur, dass sich an den Stränden der Ostsee immer wieder Wellenbrecher finden, auch sind Angler und andere Frühaufsteher immer wieder ein Motiv wert. An diesem Wochenende, Mitte August, spielte mir zudem in die Karten, dass das Wetter eigentlich nicht von seiner besten Seite zeigte. Am Himmel zeigten sich bereits graue Wolken und auch der Wetterbericht prognostizierte eher Regen, als blauen Himmel.


Wie der Zufall es jedoch wollte, war am Horizont gerade soviel wolkenfreier Himmel zu erkennen, dass die Sonne sich über dem Meer zeigte und ich viele viele Motive fand, den Sonnenaufgang in Szene zu setzen. Nicht ganz so einfach war es, die Angler ohne alkoholhaltiges Kaltgetränk zu fotgrafieren, aber wo ein Wille da ein Weg. So bleiben romantische Bilder, die zum Nachdenken einladen.

Kolberg selbst ist eine Stadt, die gerade in seiner Architektur das gesamte Leid des 20. Jahrhunderts offenbart. Waren es ab 1939 die Nationalsozialisten, die auf dem Weg nach Russland durch Polen marschierten, kamen mit Ende des 2. Weltkrieges eben jene Soldaten aus Russland, die Marsch auf Berlin machten. Das Ergebnis war eine fast vollständig zerstörte Stadt, die nur noch aus Ruinen und einigen wenigen alten Bauten bestand, die im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts entstanden. Typisch für osteuropäische Städte in Osteuropa ist die minimalistische und einfache Bauweise des Sozialismus, die geprägt ist durch den typischen Plattenbau. Erst 1975 entwickelte ein Architekt ein Bebauungskonzept, welches aus eben all jenen Baustilen der letzten Jahrhunderte bestehen sollte.


Eines der schönsten Bauwerke Kolbergs ist zweifelsfrei der Kolberger Dom, der zu Beginn des 14. Jahrhunderts gebaut wurde. Der markante Bau aus gotischem Backstein wurde 1945 fast vollständig zerstört. Die fünfschiffige Kirche wurde erst Mitte der 70er Jahre, durch eben jenen Bebauungsplan, wieder restauriert und in seinen heutigen Zustand versetzt. Zu besonderem Ruhm gelangte der Dom durch Papst Johannes Paul II., der dem Dom den Status einer Basilika minor verlieh, einem Kirchengebäude mit besonderer Beudetung.

Optisches Highlight an diesem Wochenende war ein Feuerwerk an und auf der Mole. Den Anlass habe ich bis heute nicht erfahren, aber manchmal muss man auch nicht alles wissen.

 
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