Rotfüchse sind faszinierende Überlebenskünstler und hervorragend an die kalte Jahreszeit angepasst. Während der Winter oft mit Herausforderungen wie Kälte und Nahrungsmangel verbunden ist, haben diese schlauen Tiere Strategien entwickelt, um die kalten Monate erfolgreich zu überstehen. Gerade in Großstädten kommt es auf Grund eines erhöhten Nahrungsangebotes (z.B. Mülleimer) und wärmerer Temperaturen oft zu spannenden Begegnungen.
Nahrungssuche im Schnee
Im Winter wird die Nahrungssuche für Rotfüchse zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben. Mit ihrem ausgezeichneten Gehör können sie Beutetiere wie Mäuse und andere kleine Säugetiere sogar unter einer dicken Schneeschicht orten. Sie machen dann einen charakteristischen Sprung, um ihre Beute zu fangen. Zusätzlich ernähren sie sich von Vögeln, Aas und allem, was die Umgebung bietet – von Früchten bis hin zu menschlichen Abfällen.
Gerade auf Friedhöfen lohnt sich im Winter für Naturbegeisterte oft ein Besuch auch tagsüber. Als Allesfresser "klauen" Füchse gerne Nüsse und andere Früchte, die durch Eichhörnchen vergraben wurden. Auch Wasserstellen, die zum Auffüllen der Gießkannen dienen werden gerne als Wasserquelle aufgesucht. Eine gelungene Abwechslung für jeden Rotfuchs. Ihre Anpassungsfähigkeit beim Fressen hilft ihnen, auch in kargen Zeiten zu überleben.
Schutz und Rückzugsorte
Obwohl Rotfüchse den Winter aktiv verbringen und keinen Winterschlaf halten, suchen sie dennoch Schutz vor extremer Kälte. Sie nutzen Höhlen, die sie selbst graben, oder beziehen Baue, die andere Tiere zurückgelassen haben. Bei wärmeren Temperatueen ruhen sie auch im Freien, wobei sie ihren buschigen Schwanz um den Körper wickeln und sich so warmhalten.
Ein Fuchsbau ist ein raffiniert angelegtes System aus Gängen und Kammern. Die Gänge sind meist 5 bis 10 Meter lang und liegen in einer Tiefe von 1 bis 2 Metern unter der Erde. Ein Bau verfügt in der Regel über 2 bis 4 Eingänge, die etwa 20 bis 30 cm im Durchmesser sind. Die Hauptkammer, die als Schlaf- und Wurflager dient, hat eine Größe von 50 bis 100 cm und ist oft mit Gras oder Fell ausgepolstert. Je nach Bedarf und Umgebung kann der Bau sehr komplex sein und zusätzliche Kammern oder Fluchtwege enthalten.
Dichtes Winterfell
Im Herbst entwickelt der Fuchs ein dichtes Winterfell, das ihn vor den eisigen Temperaturen des Winters schützt. Dieses Fell besteht aus einer dichten Unterwolle, die hervorragend isoliert, und längeren Deckhaaren, die Wind und Schnee abhalten. Es ist nicht nur wärmespeichernd, sondern auch wasserabweisend, sodass der Fuchs selbst bei widrigem Wetter trocken bleibt. Zusätzlich nimmt das Winterfell oft einen etwas helleren Farbton an, was in schneebedeckten Landschaften als Tarnung dient. Mit diesem natürlichen Schutz ist der Fuchs bestens auf die kalte Jahreszeit vorbereitet.
Vorbereitung auf die Paarungszeit
Die Paarungszeit der Rotfüchse beginnt meist im Januar und dauert bis in den Februar hinein. In dieser Zeit werden die Tiere besonders aktiv und markieren ihr Revier verstärkt mit Duftstoffen, um Partner anzulocken. Männchen, sogenannte Rüden, wandern oft weit, um eine paarungsbereite Fähe (Weibchen) zu finden. Nach der Paarung bleibt das Paar für einige Wochen zusammen, bis die Fähe tragend ist. Etwa 50 bis 55 Tage später, meist im März oder April, bringt sie die Jungen in einem geschützten Bau zur Welt.
Rotfüchse sind überwiegend monogam, aber ihr Sozialverhalten kann je nach Umweltbedingungen und Ressourcen variieren. In der Regel bilden ein Rüde und eine Fähe ein Paar, das während der Paarungszeit und oft auch darüber hinaus zusammenbleibt, um den Nachwuchs aufzuziehen.
Gibt es in einem Revier ausriechend Nahrung, können Rüden in einzelnen Situationen auch mehrere Fähen begatten.
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